Dixit Dominus

Georg Friedrich Händel

Dixit Dominus und Messiah Teil III

Samstag, 22. November 2025, 19 Uhr
St. Johannis

Fabienne Weiß, Sopran

Kea Niedoba, Alt

Oliver Kringel, Tenor

Jisu Park, Bass

Bachchor Würzburg

La strada armónica

Hae-Kyung Jung, Leitung

„Dixit Dominus“ ist eines der frühesten Werke geistlicher Chormusik aus der Feder Georg Friedrich Händels. Komponiert wurde die neun Sätze umfassende Psalmvertonung höchstwahrscheinlich im Herbst 1706, als Händel gerade einmal 21 Jahre alt war und sich in mehreren italienischen Musikmetropolen wie Venedig, Florenz und Rom aufhielt. Aus dieser Zeit sind Begegnungen des jungen „sassone“ (Sachse) mit Scarlatti, Corelli und Pasquino nachgewiesen. Händel soll als Virtuose und Improvisator auf dem Cembalo und der Orgel das italienische Publikum so beeindruckt haben, dass Umstehende äußerten, es könne nicht mit rechten Dingen zugehen – schließlich sei er ja ein Sachse und noch dazu Lutheraner.

Der namengebende 110. Psalm, den Händel hier vertonte, thematisiert die Herrschaft des Königs Israels, der zugleich oberster Priester ist und dessen Macht von Gott gegeben wird. Mit Gottes Hilfe, so der Psalmbeter, sollen die Feinde des Volkes Israel besiegt und unterworfen werden. Aus heutiger Sicht muten die zahlreichen Ankündigungen grausamer, kriegerischer Aktionen gegen Feinde befremdlich an; aus der Perspektive der christlichen Theologie kann der Text aber auch als Ankündigung der Wiederkunft Christi am jüngsten Tag gesehen werden – und damit als Hoffnung spendende Prophezeiung, dass Gottes Herrschaft am Ende der Welt wieder hergestellt werden wird. Als Eingangspsalm der sonntäglichen Vesper ist der Text des „Dixit Dominus“ in zahlreichen Varianten vertont worden.

Händels Komposition gliedert den Psalmtext in sieben Chorsätze und zwei Arien. Dem Werk ist dabei sein italienischer Entstehungskontext durchaus anzumerken, sind die Chorsätze doch – ganz im Stil italienischer Vokalmusik der Renaissance – stets fünfstimmig und weisen an vielen Stellen einen kunstvollen Kontrapunkt auf. Den musikalischen Höhepunkt stellt der sechste Satz „Dominus a dextris tuis“ dar, welcher das Zerschmettern der Feinde mit spannungsreichen Harmonien und einem resoluten Rhythmus untermalt.

Wann das Werk zum ersten Mal erklang, ist heute nicht mehr zweifelsfrei feststellbar. Möglicherweise wurde es bereits Ostern in der Titularkirche San Lorenzo in Damaso aufgeführt. Auch wenn „Dixit Dominus“ heute zu den populärsten Werken geistlicher Musik aus Händels Feder gehört, war es jahrhundertelang in Vergessenheit geraten. Seit der Veröffentlichung der Halleschen Gesamtausgabe der Werke Händels in den 1960er Jahren feierte es eine Renaissance und ist heute eines der am meisten gespielten und gehörten Vokalwerke des Hochbarock.

Eintritt: 45/35/25/15 Euro
Karten online: https://www.adticket.de/Wurzburger-Bachtage.html

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Würzburger Bachtage.